Naja also wenn das klappt… und vielleicht so eintritt… dann denke ich, würde ich… unter Umständen… jenes machen… oder auch nicht
Kennst du das auch? Bloß auf nichts festnageln lassen. Lieber ein bisschen bescheiden bleiben und nicht zu groß aufsprechen. Könnte ja doch etwas schiefgehen und dann muss man sich nur rechtfertigen. Und peinlich ists ja dann auch irgendwie. Wenn man aber wage bleibt und die „mal sehen, vielleicht“-Schiene fährt, ist man im schlimmsten Fall immerhin fein raus. Und wenn es aber klappt, dann umso besser und man kann sich wenigstens ein wenig feiern lassen und schön auftrumpfen. Aber im Vorfeld bloß keine Gefahren eingehen. Understatement. Erkennst du dich da wieder?
Gefühlt ging es mir praktisch schon immer so. Bis ich mich ein wenig mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt habe und dann irgendwo sinngemäß das Folgende hörte oder las: Du musst einfach damit anfangen, Entscheidungen zu treffen. Auch wenn du vielleicht noch nicht alle Informationen hast oder dir unsicher bist. Den Weg zu deiner Zielerreichung kannst du jederzeit noch anpassen oder ändern. Aber deine Entscheidung muss feststehen und du solltest daran auch festhalten!
Es machte „klick“
Das fand ich ganz bemerkenswert, denn da hat es bei mir Klick gemacht. So banal es auch klingen mag.
Und ganz besonders, wenn du ein Business aufbauen möchtest, musst du dir angewöhnen, einfach mal Entscheidungen zu treffen. Das gilt aber für sämtliche Lebensbereiche. Ich beispielsweise bin schon vor Jahren nach Würzburg gezogen (das war auch so eine Entscheidung), habe aber auf dem Land noch ein Häuschen stehen. Mitten im Nirgendwo und im Umkreis von zehn Kilometern nicht einmal ein Bäcker in Sicht. Nichts Besonderes, nicht von großem Wert und mehr Klotz am Bein – also kein Grund, neidisch zu sein. Trotzdem konnte ich mich jahrelang nicht dazu durchringen, das Haus zu verkaufen.
Man weiß ja nie… was man hat, das hat man… es könnte ja doch irgendwann…. ich kriege dafür doch eh nix… und so weiter. Obwohl ich dort schon längst nicht mehr wohnte und das Ding nur vor sich hin oxidierte. Vor knapp zwei Wochen habe ich mich gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Und ich habe mir fest geschworen, diese nicht mehr anzuzweifeln. Eine Stunde später habe ich es ins Netz gestellt. Bereits am nächsten Tag hatte ich drei Anfragen. Was war passiert? Ich hatte einfach gemacht. Und der Knoten ist geplatzt.
Mein Job macht mir keinen Spaß.
In diesem Kaff ist nichts los.
Ich bin mit der Allgemeinsituation unzufrieden.
…
Diese Sprüche kennt doch jeder. Hast du auch solche Kollegen oder Freunde, die alles immer nur scheisse finden, mit ihrem Job unzufrieden sind und jammern, sie würden auch gern etwas Geiles machen? „So wie diese Startup-Typen da, die wir noch aus dem Studium kennen. Aber das waren ja eh totale Deppen, die hatten ja noch nie was drauf. Und deren Geschäftsmodell wird sich ja sowieso nie durchsetzen. Solche Idioten…“
Kennst du solche Gespräche? An diesem kleinen Beispiel kann man bereits perfekt ablesen, wer nur ein – wie wir Franken gerne sagen – „Schmarrer“ ist und wer ein Macher. Immer nur jammern, aber es wird nichts dagegen getan. Lieber über diejenigen lästern, die etwas versuchen. Auch wenn die vielleicht wirklich schon immer Deppen waren 😉
Gehts dir auch so? Unzufrieden mit dem Job? Dann suche dir doch einen Neuen! „Ja aber, das geht nicht…“. Doch, klar. Was hält dich denn genau ab? Stell dir diese Frage mal selbst und bohre immer weiter nach: Was genau? Du wirst schnell feststellen, dass es vermutlich nur deine Bequemlichkeit ist. Oder Angst vor etwas Neuem.
Mir gings auch lange so mit dem Thema Geschäftsideen bzw. der Selbständigkeit. Ich hatte die eine oder andere Idee für eine Website und mir sogar schon einige coole Notizen dazu gemacht. Und wieder neue Notizen. Und Notizen zu den Notizen. „Das mache ich dann irgendwann“. Und aus dem Irgendwann wird dann nie.
Was habe ich falsch gemacht?
Es waren im Grunde zwei Dinge:
1. Unkonkrete Wischiwaschi-Ziele führen zu keiner Entscheidung
Du willst nicht irgendwann deine Idee umsetzen, Geld mit einem eigenen Geschäft verdienen, nochmal Studieren oder den Job wechseln! Du musst dir ganz konkrete Ziele setzen: In einem Jahr verdiene ich 50.000 Euro mit meiner Selbständigkeit. In sechs Monaten mache ich einen Job als XY bei Z, ziehe ich nach Würzburg…
Man hört ja immer von SMART Zielen, und so dumm sind die wirklich nicht, wenn man das mal außerhalb vom Schul- oder Studienkontext hört.
Also sei konkret und setze dir einen Zeitrahmen! Du wirst eine völlig andere Motivation in deinem faulen Hirn haben.
2. Analysis Paralysis – Und: Starte bevor du ready bist!
Mir war nicht bewusst, dass es im Englischen dafür einen Begriff gibt. Aber ich war schon immer ein dankbares Opfer für dieses Phänomen, welches als Analysis Paralysis beschrieben wird. Es besagt, dass man etwas so sehr im Vorfeld analysiert und zerdenkt, dass man regelrecht gelähmt wird, eine Entscheidung zu treffen oder Aktion durchzuführen. Da war also die interessante Idee für ein Webprojekt. Und ich fing an, fleißig Stichpunkte zu notieren. Es wurden immer mehr, die Ideen sprudelten nur so aus mir heraus und ich hielt mich für verdammt clever, was mir da alles so eingefallen war. Und dann gleich noch eine SEO-Strategie dazu: Wie würde ich den Content strukturieren, damit die Seite später so richtig gut ranken kann. Und die Kategorien sollte ich mir am besten auch gleich im Vorfeld ausdenken… und … und …
Doch dann kommt der Punkt, an dem man alles nur noch zerdenkt. Verdammt, was wenn doch noch eine ganz andere Unterkategorie dazu kommt? Wie passt die dann noch ins Konzept? Es wird immer schlimmer, man kommt vom Hundertsten ins Tausendste und möchte möglichst jeden Punkt klären, holt sich dadurch aber stattdessen vor allem Probleme ins Haus – zumindest sieht man nun an jeder Ecke welche. Und ehe man sich versieht, bleibt von der genialen Geschäftsidee nur noch „ach, das wird doch eh nie was“.
Diesen Punkt darfst du nie erreichen!
Die Lösung: Starte bevor du ready bist!
Du musst ja nicht sofort mit dem Köpfer vom Zehnmeterbrett springen oder gleich durch die Wand. Mach dir Gedanken, überlege dir ein schlüssiges Konzept. Aber überlege nicht zu lange, gehe nicht zu sehr ins Detail, sondern starte mit der Umsetzung! Lieber zu früh als zu spät und wenn du das Gefühl hast, du bist noch gar nicht so weit, dann ist es gerade richtig!
Ich habe das mit diesem Blog gemacht. Von der reinen Idee, den Blog zu starten bis das WordPress-Theme auf dem Server und die ersten Zeilen geschrieben waren, vergingen keine zwei Tage. Welche Kategorien, Themen oder Rubriken ich hier abdecken würde oder welche genauen Keywords ich bereits im Vorfeld bedenken muss?! Who cares… am Ende kommt es sowieso anders, als man denkt und das sind Dinge, die ergeben sich von selbst.
Also: Machen!
Ich werde in diesem Zusammenhang in einem zukünftigen Artikel mal das Thema „Prototyping“ aufgreifen. Dieses hilft dir dabei, eine Idee bereits in einem sehr frühen Stadium zu testen. Noch bevor überhaupt dein Produkt, Dienstleistung oder was auch immer existiert.
In diesem Sinne, du gehst jetzt mal schön in die Umsetzung einer Sache, die du nur unkonkret in deinem Kopf hattest und irgendwann mal machen wolltest! Und wenn es nur der Müll, den du raustragen könntest. Wäre ein Anfang.